Es war nicht nur der letzte Titel für den fünfmaligen Cupsieger, sondern auch der Anfang von eher bescheidenen Auftritten in dem von Schalke eigentlich so geschätzten Wettbewerb.
Seitdem war dreimal im Achtelfinale und somit in der dritten Runde Schluss – zweimal kurz vor Weihnachten und im letzten Jahr schon Anfang Dezember. 2011 verabschiedeten sich die Königsblauen als Titelverteidiger mit einer katastrophalen Leistung und einer 1:3-Pleite bei Borussia Mönchengladbach aus dem Rennen.
Ein Jahr später bedeutete die 1:2-Heimniederlage gegen Mainz 05 zugleich den denkbar schlechtesten Einstand für Jens Keller als Cheftrainer des FC Schalke. Knapp zwölf Monate später stand der 43-Jährige nach dem 1:3 in der eigenen Arena gegen 1899 Hoffenheim richtig an der Wand, aber zum Glück zeigte er mit seiner Mannschaft in der Bundesliga und in der Champions League meistens ein anderes Gesicht als im Pokal.
Wenn an diesem Montag mit dem Topspiel zwischen Dynamo Dresden und dem FC Schalke (20.30 Uhr/live in der ARD) die erste Runde beendet wird, dann sollte ein Erfolg beim Drittligisten den Weg für eine Pokalsaison ebnen, die Kellers Truppe weiter trägt als nur bis ins Achtelfinale.
Wie immer ist Berlin das erklärte Ziel und nur dort besteht für Schalke normalerweise auch die realistische Chance, einen Titel zu holen. „Ich habe nie von der Meisterschaft gesprochen“, macht Keller dann auch schnell klar. „Unser Ziel ist in der Bundesliga erneut Platz drei und im Pokal so weit wie möglich zu kommen. Damit wollen wir in Dresden anfangen. Wir sind der Bundesligist und wollen in die nächste Runde einziehen. Unser Anspruch ist ganz klar, der Favoritenrolle auch gerecht zu werden.“
Zu den Blamierten beim Pokalauftakt gehörte Schalke immerhin schon lange nicht mehr. Es war 1991, als mit einem 1:2 bei Rot-Weiß Erfurt gleich Schluss war. Es war allerdings schon die zweite Runde, weil S04 in der ersten Runde ein Freilos hatte.
Während der Coach und seine Spieler am Wochenende vor dem Fernseher verfolgen konnten, wie bereits einige Bundesliga-Konkurrenten die Segel früh streichen mussten, hilft in der Vorbereitung auf den Hexenkessel von Dresden neben einem gesunden Selbstbewusstsein vielleicht auch diese schöne Statistik: In den vergangenen 18 Erstrundenspielen im DFB-Pokal hat Schalke nur vier Gegentore kassiert – das ist der absolute Topwert aller deutschen Teams.